Freud auf Hebräisch: Geschichte der Psychoanalyse im Jüdischen Palästina (Göttingen: Vandenhoek Ruprecht Verlag 2013)
Freud auf Hebräisch widmet sich der Begegnung von Psychoanalyse, Judentum, moderner hebräischer Kultur und zionistischer Revolution.Diese Studie zeichnet auf Grundlage unveröffentlichter Quellen, darunter viele Briefe Sigmund Freuds, den Weg der Psychoanalyse aus dem deutschsprachigen Raum in das vorstaatliche Israel nach. Von der Gründung der dortigen Psychoanalytischen Gesellschaft ausgehend, fragt der Autor nach Akzeptanz und Einfluss der Psychoanalyse in einem durch Immigration, ethnische Spannungen, britische Kolonialherrschaft und jüdische Staatsbildung charakterisierten Kontext. Er beschreibt, wie die Psychoanalyse die Diskurse von Pädagogik, Literatur, Medizin und Politik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchdrang und schließlich eine therapeutische Disziplin der jungen jüdischen Gemeinschaft wurde. Indem das Buch die Psychoanalyse in einem breiten Umfeld untersucht und darüber hinaus über Leben und Werk einzelner jüdischer Psychoanalytiker Aufschluss gibt, versteht es sich auch als Beitrag zu ihrer Historisierung.
„Eine grundlegende und tiefgreifende, auf reichem Quellenmaterial beruhende Studie… eines jener seltenen Bücher, denen eine Rezension gar nicht gerecht werden kann, wenn sie nicht unentwegt daraus zitiert.”
(Neue Politische Literatur)
“Ich konnte hier nur einige Schlaglichter auf die dichte Reichhaltigkeit des Buches werfen und Rolniks Könnerschaft würdigen, mit der er die Materialfülle zu einer spannenden Geschichte komponiert und sie engagiert, nuanciert und stets als neutraler Betrachter vorbringt.”
(Zeitschrift für Psychoanalytische Theorie und Praxis)
“Das Buch bietet einen wegweisenden Beitrag zum Selbstverständnis des Jischuw vor der Staatsgründung. Es gelingt Eran Rolnik eindringlich nachzuzeichnen, wie sich die ursprünglich auf das Individuum zielende Perspektive der Psychoanalyse auf ein das Kollektiv einbeziehendes Selbstverständnis erweiterte.”
(Sehepunkte)
„Alles dies ist durch Rolnik gründlich aufgearbeitet und sorgfältig dargestellt worden…Durch seine Offenheit und Genauigkeit ist es zugleich zu einem mutigen und klugen Buch geworden.”
(Luzifer-Amor)
“Spannend liest sich der Abschnitt über die von Rolnik zum ersten Mal analysierten – überwiegend negativen – Reaktionen, die Freuds 1939 veröffentlichtes Werk „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ auslöste”.
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)
“Eran Rolniks Studie ist ein Beitrag zur Historisierung der Psychoanalyse im Allgemeinen und der israelischen im Besonderen. Es gelingt ihm plausibel nachzuzeichnen, wie die freudianische Psychoanalyse sich an dem von so vielen Einflüssen und Kulturen geprägten Ort Palästina zu einer verbreiteten therapeutischen Disziplin entwickeln konnte. Dabei verzichtet er nicht auf differenzierte Betrachtungen und das Darlegen von Widersprüchen”
(Wissenschaftlicher Literaturanzeiger Online)
“eine glänzend geschriebene, materialienreiche Abhandlung über ein Thema, über welches weiterhin weitgehend Unkenntnis besteht”.
(deutsch-juedischer Internetmagazin)